Just-in-time-teaching

Die Lehrperson kann sich "just in time" vor der Vorlesung über Verständnisschwierigkeiten der Studierenden informieren und die Gestaltung der Präsenzzeit entsprechend anpassen. Die Methode ist auch für größere Gruppen geeignet. Eine einmalige Umstellung des methodischen Konzepts und die Aufgabenerstellung im Vorfeld des Unterrichts sind nötig und nehmen viel Zeit in Anspruch. Der hohe Initialaufwand fällt jedoch nur einmalig bei der Entwicklung der Lehrveranstaltung an, in den Folgesemestern sind i.d.R. nur noch kleine Anpassungen nötig.
Die Studierenden sollen sich bereits vor der Lehrveranstaltung, auf die dort zu behandelnden Themenbereiche und Inhalte, vorbereiten.
Dazu erhalten sie mehrere Arten von Fragen:
Lesefragen, die nur durch das Lesen des Textes ohne weitere Verarbeitung beantwortet werden können, und Verständnisfragen, die neben dem Lesen eine gedankliche Auseinandersetzung mit den (naturwissenschaftlichen) Zusammenhängen erfordern, die vor Vorlesungsbeginn über das Internet und eine entsprechende Lernmanagementplattform wie Moodle innerhalb weniger Tage beantwortet werden müssen.
Die Fragen sollten offen formuliert werden, so dass Studierende mit eigenen Worten plausible Lösungen ausformulieren müssen. Dadurch wird das Interesse der Studierenden am Stoff und die kritische, tiefergehende Auseinandersetzung damit gefördert.
Die Antworten können von den Lehrenden idealerweise am Tag vor der Lehrveranstaltung über das benutzte Lernmanagement-System eingesehen werden. Dies ermöglicht ihnen eine Abschätzung der bei den Studierenden vorhandenen Verständnisschwierigkeiten und Fehlvorstellungen.
Die eigentliche Unterrichtszeit wird dann dazu genutzt, offene Fragen oder Verständnis-probleme zu klären und gemeinsam zu bearbeiten.
Nur bei konsequenter Umsetzung der Methode gelang eine tatsächliche Aktivierung der Studierenden.
Walter, Claudia und Franz Waldherr: didaktisch und prak-tisch – Ideen und Methoden für die Hochschullehre. Stutt-gart, 2. Aufl. 2014, S. 56 ff.
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