Curricula & BO Smart Factory

Gerade beim Thema "Industrie 4.0" wachsen die Teilbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Mechatronik immer enger zusammen, so dass eine interdisziplinäre Ausbildung und Zusammenarbeit unabdingbar sind.
Durch die Einführung zahlreicher Wahlmodule in allen Studienschwerpunkten des Maschinenbaus ("Digitale Produktion", "Konstruktion und Entwicklung", "Produktion und Logistik", "Energie- und Umwelttechnik") können relativ hohe Anteile der Studiengänge (neben den stets gleichbleibenden Grundlagenfächern) durch das Hinzufügen weiterer Wahlmodule an aktuelle Entwicklungen im Umfeld "Industrie 4.0" angepasst werden, ohne die jeweilige Prüfungsordnung ändern zu müssen. Analog gilt dies für die Studiengänge der Mechatronik mit ihren Schwerpunkten "Smart Production" sowie "Electromobility". Die Wahlmodule können je nach fachlicher Eignung und Neigung von Studierenden unterschiedlicher Studienschwerpunkte oder sogar unterschiedlicher Studiengänge gemeinsam belegt werden.
In allen neuen Curricula sind höhere Projektanteile im Studienverlauf vorgesehen, welche besonders zum selbständigen Lernen und Forschen anregen sollen, in einigen Modulen hält die Problem Based Learning-Lehrmethode Einzug. Als dauerhafte Projekte werden der "Bau von solarbetriebenen Fahrzeugen", "Cargo-Pedelec" sowie ein „übernationales“ Softwareprojekt (IMEP, Deutschland, Niederlande, Belgien) angeboten. Möchte ein Dozent eine alternative Lehrmethode wie "Inverted Classroom" oder neue E-Learning Anteile einführen, so wird er bei der Digitalisierung zentral sowohl personell als auch finanziell unterstützt.
Wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts ist auch der Aufbau eines intelligenten Fertigungsprozesses in Form einer smarten Fabrik (BO Smart Factory). Dort sollen Lehrveranstaltungen, Praktika und (Forschungs)-Projekte sowohl von Studierenden der bereits oben erwähnten "klassischen" Studiengänge als auch von Studierenden der Nachhaltigen Entwicklung oder des Wirtschaftsingenieurwesens durchgeführt werden, so dass immanent inter- und transdisziplinär gelehrt und gelernt wird.
Bereits zum Wintersemester 2019/2020 werden die ersten Hochschulsemester nach den neuen Curricula unterrichtet. Derzeit wird die Institutsordnung für die "BO Smart Factory" ausgearbeitet.
Das Präsidium hat allein für die Sachmittel bis zum Ende des Jahres 2020 insgesamt 250.000 Euro bewilligt, weitere Maschinenbedarfe und Ausrüstungsgegenstände können von beiden Fachbereichen im Rahmen von Qualitätsverbesserungsmitteln angeschafft werden.
Das neugegründete Institut wird gemeinsam von zwei Professoren/innen geleitet, unterstützt von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter.
Es gibt die Möglichkeit, Weiterbildungslehrgänge "Industrie 4.0" in Zusammenarbeit mit der umliegenden Industrie anbieten zu können und Promotionen auf diesem Gebiet voranzutreiben. Aspekte der Cybersecurity können ebenfalls Anschluss finden, indem Informatikstudierende des 40 km entfernt liegenden Campus Velbert/Heiligenhaus unter fachlicher Anleitung auf das Netz der Bo Smart Factory zugreifen.
Die gemeinsam für die Lehre – und darüber hinaus auch in der Forschung - in den verschiedenen Studiengängen genutzte „BO Smart Factory“ ermöglicht in allen Studienangeboten neue Ausprägungen der Lehre, die in hohem Maße Praxis- und Anwendungsbezug, aber auch Interdisziplinarität und das Lehren und Lernen in Gruppen unterstützt.
Insbesondere die angedachten Weiterbildungs-möglichkeiten für Beschäftigte von Unternehmen der Region und darüber hinaus versprechen mit wechselseitigem Nutzen eine Intensivierung der Kommunikation und Kooperation zwischen den Studiengängen und der Wirtschaft.
Im Rahmen der VDMA-Hochschulpreisverleihung „Bestes Maschinenhaus 2019“ erhielt das Konzept als eines von vier Konzepten eine Auszeichnung durch die Jury.
Hochschule/Organisation
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Ansprechpartner/in
Prof. Dr. Joachim Fulst
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