Planspiel - HAW München

- Lehrende, die Planspiele als Lehrformat nutzen
- (ggf.) Unternehmen, die die Durchführung fachlich, personell oder sächlich unterstützen bzw. Unternehmen oder Einrichtungen, die durch ein Planspiel eine eigene Thematik fokussieren wollen (z.B. Planspiel zur Automatisierung oder Logistik)
Beispiel interdisziplinäres Pilotprojekt: Der Flughafen braucht eine dritte Startbahn (Unterstützung durch Flughafen München GmbH durch Exkursion, fachlichen Input und Vertretung bei öffentlicher Abschlussveranstaltung)
Die zunehmend breite Anwendung von Planspielen in der Lehre zeigt sich auch in der Etablierung des „Deutschen Planspielpreises“ für gelungene Abschlussarbeiten und Dissertationen aus dem Feld der Planspiele (vgl. zms.dhbw-stuttgart.de/planspielpreis/). Hier gab und gibt es immer wieder auch Einreichungen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich.
Auch Unternehmen können von Planspieleinsätzen profitieren, z. B. durch ein Praktikum oder durch einen Werkvertrag eines Studierenden.
Durch die Möglichkeit der Co-Betreuung kann ein direkter Austausch von Studierenden und Unternehmen hergestellt werden. Unternehmen können sich so bei den Studierenden durch den direkten Kontakt frühzeitig als potenzieller Arbeitgeber präsentieren.
Exemplarisch sei hier auf das „Zentrum für Managementsimulation (ZMS) der DHBW Stuttgart“ verwiesen. Durch den Einsatz der Planspielmethode aus den Bereichen Wirtschaft und Management werden Studierende zum systemischen Denken und Lernen befähigt. Sie lernen Folgen von Entscheidungen abzuschätzen und eigene Positionen und Meinungen zu vertreten. Damit werden sie auf die Übernahme von Verantwortung in der unternehmerischen Praxis vorbereitet (vgl. https://zms.dhbw-stuttgart.de/das-zms/).
Durch Simulationen werden wichtige Schlüsselkompetenzen für Studierende erschlossen:
„Ich bin der Meinung, dass Planspiele öfters angeboten und auch vermehrt in Stunden- und Ausbildungsplänen Anwendungen finden sollten. Sie fördern spielerisch Verhandlungssicherheit, Selbstbewusstsein sowie Umgangsformen – Eigenschaften, die auch im normalen Alltag benötigt werden.“ (Student der Elektrotechnik, 6. Fachsemester)
Die besondere Stärke der Methode basiert in einen Kompetenzerwerb auf mehreren Ebenen:
Simulationen sind offene und selbstgesteuerte Lernprozesse, d.h. Verlauf und Ergebnisse bestimmen die Studierenden selbst. Die Methode motiviert die Studierenden sehr stark und ermöglicht einen erlebbaren Zugang zu Themen, die oft als trocken und zu komplex antizipiert werden.
Ein großes Potenzial liegt in der Durchführung von Planspielen in Kooperation von Studiengängen und Unternehmen (s.o.). Hier geht es v.a. um die Verständigung über gemeinsame strategische Zielsetzungen, aber auch um die Reflexion einer funktionierenden Organisation.
Einen speziellen systematischen Überblick über deutschsprachige Simulationen in der politischen Bildung bietet die „Planspiel-Datenbank“ der Bundeszentrale für politische Bildung, die der Autor mitentwickelt hat. Diese Datenbank enthält inzwischen ca. 250 Simulationen zu verschiedenen Themen, u.a. Nachhaltigkeit (https://www.bpb.de/lernen/formate/planspiele/).
https://www.sagsaga.org/
"SAGSAGA" ist die Abkürzung des Fachverbandes Swiss Austrian German Simulation and Gaming Association (Gesellschaft für Planspiele in Deutschland, Österreich und der Schweiz).
Ziel des Vereins ist die Förderung von erfahrungsorientierten Lehr- und Lernformen, die zur Simulation von wirtschaftlichen, technischen und sozialen Prozessen und zur Entwicklung von Systemkompetenz in unterschiedlichen Lebensbereichen beitragen. Der Fachverband versteht sich als interdisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlern, professionellen Anwendern, Entwicklern und Nutzern von Planspielen und anderen erfahrungsorientierten Lehr- und Lernmethoden im deutschsprachigen Raum.
Veröffentlichung
Andreas Petrik/Stefan Rappenglück (Hrsg.) (2017): Handbuch Planspiele in der politischen Bildung. Bundeszentrale für politische Bildung
Hochschule/Organisation
Dachauerstr. 100a
80363 München
Ansprechpartner/in
Prof. Dr. Stefan Rappenglück
+49 89 1265-4333
stefan.rappenglueck@hm.edu